Buchfink
Merkmale
Das Männchen des Buchfinks ist als farbenprächtig zu bezeichnen mit parziell kontrastreichem Gefieder. Deutlich zu erkennen ist eine blaugraue Kopfkappe, die sich bis in den Nacken zieht. Die Brust ist v.a. zur Brutzeit intensiv rotbraun getönt. Besonders auffällig sind zwei weiße Flügelbinden, welche mit den schwärzlichen Flügeldecken bzw. Arm- und Handschwingen kontrastieren. Dieses „Flügelbugabzeichen“ leuchtet regelrecht so dass in Buchfink im Vorbeiflug auf Grund dieses Merkmals sicher bestimmt werden kann. Im Flug besonders gut sichtbar sind auch weiße Ränder der Steuerfedern. Oberseits weist der Buchfink einen graugrünen Bürzel und einen braunen Rücken auf. Die Weibchen sind ähnlich gezeichnet, jedoch bei weitem nicht so kontrastreich gefärbt. Es überwiegen Brauntöne, die Flügelbinden sind schmaler und schmutzig weiß. Junge Buchfinken sind weibchenähnlich.
Verwandtschaft
Der Buchfink ist ein Singvogel und wird systematisch in der Familie der Finkenvögel (Fringillidae) geführt. Die nächsten Verwandten des Buchfinks sind in unseren Breiten der Bergfink (Wintergast), welcher der gleichen Gattung zugehörig ist sowie dann auch die Vertreter der Gattung Carduelis, wie der Grünfink, der Stieglitz, der Erlenzeisig etc.
Verbreitung und Bestand
Der Buchfink ist wohl der häufigste Singvogel in Mitteleuropa. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich nahezu über ganz Europa bis hin nach Mittelsibirien und Nordafrika.
Zugverhalten
Wie bei vielen heimischen Arten ist auch der Buchfink ein Teilzieher – eine Art, deren Vertreter zum Teil Zugverhalten zeigen, aber auch zahlreiche Individuen als Standvögel auftreten. Dies betrifft auch mitteleuropäische Buchfinken, während Buchfinken aus Nord- und Osteuropa eine Zugvogelpopulation darstellen. Tendenziell sieht man bei uns im Winter eher Männchen als Weibchen. Letztere ziehen bis ins Mittelmeergebiet um dort zu überwintern.
Lebensraum
Bezüglich des Lebensraumes ist der Buchfink ein Generalist. Er kann nahezu in jedem Habitat als Brutvogel nachgewiesen werden. Einzige Voraussetzung ist ein Altbaumbestand – oder zumindest ein Einzelbaum oder eine kleine Baumgruppe. Er kommt in sämtlichen Waldtypen, auch im monotonen Fichtenwald gleichermaßen vor wie in Gärten und Parks. Ein höherer Laubholzanteil ist jedoch von Vorteil bzw. weisen Mischwälder die größten Dichtezentren des Buchfinks auf.
Ernährung
Der Buchfink ernährt sich saisonal unterschiedlich. Sämereien spielen ganzjährig eine Rolle, machen jedoch außerhalb der Fortpflanzungszeit einen Großteil der Nahrung aus. Im Herbst haben auch Beeren eine größere Bedeutung. Zur Brutzeit erbeutet der Buchfink Insekten und Spinnen, welche auch an die Jungen verfüttert werden. In der Regel suchen Buchfinken am Boden nach Nahrung, können jedoch auch in der Baumkrone Raupen von Blättern picken. Vereinzelt lassen sich Buchfinken auch bei der Luftjagd beobachten. Dabei üben sie eine Art „ungelenkigen“ Schwirrflug aus und sammeln so im Flug Insekten von Rinde oder Blätter ab.
Fortpflanzung
Buchfinken beginnen etwa Mitte April mit dem Brutgeschäft. Das Revier wird vom Männchen lautstark mit dem bekannten Gesang verteidigt. Aber auch das Weibchen kann sich äußerst territorial verhalten und vehement das eigene Revier verteidigen. Das Weibchen erbaut das Nest aus Moosen, Flechten, Rindenfasern, Tierhaaren und Wurzeln. Vier bis sechs Eier werden gelegt und etwa 13-14 Tage bebrütet. Die Jungvögel verlassen durchschnittlich bereits nach 14 Tagen das Nest und werden außerhalb noch etwa 10-14 Tage von den Eltern betreut.
Buchfinken am Futterplatz
Obwohl der Buchfink wohl der häufigste Vogel Mitteleuropas ist, behauptet er diesen Rang nicht am Futterplatz. Dort laufen ihm Grünfink und Kohlmeise den Rang ab. Am Futterplatz selbst agiert der Buchfink deutlich schüchtern und nimmt Nahrung oftmals ausschließlich vom Boden auf, während andere Finkenvögel sich einen Platz im Futterhaus sichern. Waldvogelfutter, Sonnenblumenkerne und Erdnüsse zählen zu den Lieblingsspeisen an der Futterstelle.