Wacholderdrossel
Merkmale
Die Wacholderdrossel ist geringfügig größer als die bekannte Amsel und ähnelt dieser deutlich hinsichtlich ihrer Gestalt. Am oberen Rücken sind Wacholderdrosseln intensiv braun gefärbt. Der Kopf, der hintere und seitliche Hals sowie der untere Rücken sind hellgrau. Der Schwanz ist schwarz. Am Kopf kann man einen hellen Überaugenstreif erkennen. Die Unterseite ist allgemein hell – an Kehle, Vorderhals und an der Brust weist die Wacholderdrossel eine ockergelbe Tönung auf, welche dunkel gestrichelt ist. Die Flügeldecken sind dunkelbraun. Der gelbliche Schnabel weist meist eine dunkle Spitze auf.
Verwandtschaft
Die Wacholderdrossel zählt zur Familie der Drosseln (Turdidae). Ihre auch bei uns verbreiteten, nächsten Verwandten sind die Amsel, die Singdrossel und die Misteldrossel.
Verbreitung und Bestand
Wacholderdrosseln sind in der mittleren und nordöstlichen Paläarktis verbreitet. Man findet sie vom mittleren Frankreich bis Schottland sowie bis nach Sibirien hinein. Auch bis an den
Alpenrand kann man die Wacholderdrossel in Deutschland antreffen. Sie ist regional ein regelmäßig vorkommender Brutvogel.
Zugverhalten
Wacholderdrosseln sind Zugvögel und werden auf Grund ihrer Zugstrecke als Kurzstreckenzieher bezeichnet – sie überwintern in Mittel- und Südwesteuropa und im
Mittelmeerraum. In Deutschland können zu den Zugzeiten oftmals größere Trupps von mehreren Hundert Individuen rastend in Offenlandbereichen beobachtet werden.
Lebensraum
Typisch für den Lebensraum einer Wacholderdrossel ist eine halboffene Landschaft aus Waldrändern, Baumgruppen und angrenzendem Grünland. Oftmals werden bodenfeuchte Habitate bevorzugt. Sie kommt jedoch auch in Parks und großen Gärten mit Altholzbestand als Brutvogel vor.
Ernährung
Die Nahrung ist vielseitig und variiert abhängig von der Jahreszeit und dem Nahrungsangebot. Im Frühjahr und Frühsommer werden v.a. Regenwürmer und weitere
Wirbellose verzehrt, während im Spätsommer und Herbst die Ernährung deutlich auf Beerennahrung und Obst umgestellt wird.
Fortpflanzung
Das Nest der Wacholderdrossel wird meist hoch in Bäumen oder Stauden errichtet. Es besteht in der Grundkonstruktion aus Zweigen, welche innen lehmartig überzogen werden und so ein regelrechter Napf geformt wird. Dieser wird mit feinen Gräsern ausgekleidet. Ab Etwa Mitte April kommt es zur
Eiablage, das Gelege besteht meist aus 4-6 Eiern, welche ausschließlich vom Weibchen bebrütet werden. Nach 10-13 Tagen schlüpfen die Jungen, welche das Nest dann etwa nach 16-18 Tagen verlassen und noch bis zu 4 Wochen außerhalb des Nestes von den Eltern versorgt werden.
Wacholderdrossel am Futterplatz
Wacholderdrosseln sind keine alltäglichen Gäste an Futterstellen. Sie treten auf, wenn das angebotene Futter für sie auch verwertbar ist. Beeren, Obst und auch Fettfutter werden gerne verzehrt.